Kann etwas ohne Gehirn eine Erinnerung haben oder etwas lernen?
Als gelernter Informatiker musste ich das klar verneinen. Deswegen las ich auch immer gerne Artikel, die hier Zweifel säten. So erinnere ich mich an einen Beitrag, der den Begriff Erinnerung so definierte, dass ein einfacher Mehlteig das auch konnte. Es war schön zu lesen, dass manche Zeitgenossen Begriffe so unklar definieren. Wir alle wissen doch, dass ein Mehlteig an sich tot ist und sich nie erinnern kann.
Später las ich über Mimosen, die lernten sich eben nicht zusammen zuziehen, wenn sie nur wenig fielen. In einem Gewächshaus einer Universität fiel das einem Botaniker auf. Hier fragte er sich, ob Pflanzen durch ihre Botenstoffe intelligentes Verhalten zeigten. Es erinnerte an eine Sendung im Fernsehen über den Wald als Netzwerk von Bäumen und Pilzen, die sich untereinander helfen und sich über Insektenplagen oder auch Feuer austauschen.
Bei einem Besuch bei einem Physikehepaar, er nur Doktor, sie Professorin, sah ich eine Zeitschrift auf einer Ablage mit der Schlagzeile „Haben Pflanzen Bewusstsein?“. Kaum sprach ich ihn darauf an, meinte er: „Ja, das wird für einige ganz bitter, wenn die Pflanzen auch fühlen können. Dann können die ja auch nicht gegessen werden, von den ‚Ich-kann-fühlende-Wesen-nicht-Essen-Leute’“. Das war genau mein Humor.
Und nun las ich diesen Artikel im Netz. Die Autoren haben chinesische Namen, die Grafik ist ansprechend. Ein Mann aus Frankreich, der nur mit Wasser im Kopf normal lebt, wurde beschrieben. Und dann gab es wohl eine systematische Untersuchung von 600 Menschen dieser Wasserkopfkrankheit, deren IQ genauso normalverteilt war, wie der von gesunden Menschen. Einer von ihnen hatte einen IQ von 121 und war ein erstklassiger Mathematiker.
Zum Schluss spekulierte der Artikel über einen möglichen Mechanismus, der den neuronalen Netzen unterlagert sein soll: Proteine mit Nanoröhrchen, die quantenmechanisch Schwingungen aufnehmen und speichern können. Diese finden sich auch im Gehirnwasser und in pflanzlichen Zellen.
Das Gehirn wäre dann eine Art Quantum Orchester und insgesamt hätte Bewusstsein eher etwas mit Musik zu tun und nicht so viel mit Berechnungen. Das ist ungefähr auch das, was Tolkien, der Autor vom Herrn der Ringe, im Silmarillion beschrieben hatte. Der Einzelne ist ein Teil eines Orchesters, deren Rhythmen und Melodien er mitspielt und die er aber auch verändern und interpretieren kann, sodass er seine Umgebung und andere Mitspieler beeinflussen kann. Das Leben stellt sich dann als eine Art Jam Session dar, in dem man selber sich einbringen kann.
Diese Vorstellung gefiel mir. Quantenmechanik verband Spirituelles mit Materiellem.
Nun hat man zwar ein Bewusstsein mit Erinnerung jenseits von neuronalen Netzen, aber gibt es dann zwangsläufig unsterbliche Seelen, Geister und Dämonen?
Könnte sich die Seele nicht im Körper durch Aufnahme von Schwingungen bilden, um sich dann zu verflüchtigen, wenn dieser auflöst?
Klingt aber schon nach Karma und Anhaftung, wenn die Seele nach dem Tod immer noch als Schwingungswolke vorhanden ist und einen neuen Körper oder ähnliches sucht.
Im Nirwana würde sie sich dann verflüchtigen. Aber kommen dann alle Dementen dahin? Obwohl, die werden aggressiv, weil sie wissen, dass sie sich nicht mehr erinnern. Dann wäre die Seele schon außerhalb, will aber immer noch drinnen sein.
Wie passt da eigentlich die christliche oder auch muslimische Weltsicht vom Leben nach dem Tod in Paradies oder Hölle hinein? Ein Schwingungsfeld muss doch schwingen, damit es erhalten bleibt und im Grab passiert das doch nicht so lange.
Wie dem auch sei, ich nehme mir vor vermehrt in Sachen Meditation und Intuition unterwegs zu sein. Vor langer Zeit hatte ich das mal gemacht und vielleicht ist die Zeit gekommen, wieder in dieser Richtung etwas zu machen.