Fanlied für Deutschland?


Im Lied des Fanatismus der Fans vom AC Mailand heißt es:

Mai sventola il nostro vessillo, Sempre rosso e nero sarà, Vieni e vai, ma il nostro cuore, Per sempre con te resterà.

Google übersetzt die Strophe so:

Unser Banner fliegt nie,
Es wird immer rot und schwarz sein,
Komm und geh, aber unser Herz,
Es wird für immer bei dir bleiben.

Es spielt an auf die Fans, die kommen und gehen, aber die Farben der Fahne und die Begeisterung für die Sache, ändere sich nie. Da ist vollkommen egal, welche genetische Zusammensetzung der einzelne Hooligan hat. Wer mitmachen will, kauft sich die Schals und Farben, lernt und singt die Lieder und Sprechchöre und vor allem wütet er gegen die anderen.

Wie sieht es da mit Fans von Deutschland aus?

Es gibt sie ja.

Da sind zum einen die Eingeborenen, die ihre Heimat lieben. Ich war mal zu einem runden Geburtstag einer Freundin in der Rhön. Am späten Abend sangen sie tatsächlich ohne Gesangbuch das Lied der Rhöner. Das war schon beeindruckend, zumal mir als nicht eingeborener Rheinländer, der den größten Teil seines bisherigen Lebens in Baden Württemberg verbrachte, bevor er nach Franken umzog, solch eine Verwurzelung vollkommen fremd erscheint.

Zum anderen sind dort aber auch die Migranten, die von Deutschland so beeindruckt sind, dass sie dort gerne leben und arbeiten. Wenn diese ihre Heimat besuchen, sagen ihnen ihre Angehörigen, dass sie ihre „deutschen Eigenheiten“ schleunigst mal bei Seite stellen sollten.

Unsere Nationalhymne funktioniert in keiner Weise als Fanlied. Hier fehlt eindeutig der Spaßfaktor. Es ist die dritte Strophe des Lieds der Deutschen. Die erste Strophe besingt Landesgrenzen, die zu groß sind. Die zweite besingt Wein, Weib und Gesang, verfügt damit über einen ältlichen Spaßfaktor, aber die dritte mahnt nur Dinge an, die des „Glückes Unterpfand“ sind. Außerdem wird das Land der Väter besungen. Die migrantischen Fans bleiben damit zwangsläufig draußen.

Es sind die „deutschen Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Sauberkeit und Redlichkeit, die das Zusammenleben in Deutschland angenehm gestaltet hatten. Wer die Regeln einhält kann mitmachen. Die Regeln selber erscheinen durchdacht und wenn alle mitmachen und vor der eigenen Türe kehren, ist die Nachbarschaft sauber und alle fühlen sich wohl.

Nur, dieses piefige, kleinbürgerliche und auch langweilige Leben so zu besingen, dass eine Begeisterung dafür entsteht, ist, zumal nach Corona, schwierig. Mir fallen hier die Impflieder ein, die tatsächlich gesungen wurden.

Besser wäre es die Zeit vor Corona zu besingen:

  • Korrupte Politiker, die zurücktreten, wenn es auffällt. Auch wenn es sich nur um ein Bobbycart handelt
  • Kabarettisten, die amtierende Politiker öffentlich karikieren und dabei sogar unter die Gürtellinie gehen
  • Politiker, die über Beleidigungen stehen
  • Landesfürsten, die gegen die Bundeslinie Politik machen
  • Amtsrichter, die sich querstellen und Gesetze ausbremsen
  • Medien, die Verschwörungen aufdecken
  • Der Michel, der sich fragt, ob die das dürfen, was sie tun und der sich wehrt, wenn sie das doch dürfen.

Ich werde mal die KI fragen, ob ihr etwas dazu einfällt.


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